Dani Schrepfer, Eismeister der ZSC Lions, sammelte Geld, um seinen Eismeister-Lehrgang finanzieren zu können. Nun hat er nicht nur innerhalb eines halben Tages sein Crowdfunding-Ziel erreicht, sondern das Ziel sogar übertroffen. Die Unterstützung und der Support seiner Community war riesig. Der bodenständige Eismeister erzählt I Believe In You im Interview, wie er damit umgeht, warum er den Überschuss gleich weiter spendet und gewährt uns spannende Einblicke hinter die Kulissen des Eismeister-Berufes.
Dani, hättest du erwartet, dass dein Projekt derart hohe Wellen schlägt?
Nie und nimmer! Ich hatte beim Erstellen des Projektes gesagt, dass 7000 CHF zu viel seien und wollte auf 5000 CHF runter. Doch ich wurde von meinen Freunden überzeugt, etwas mutiger zu sein.
Selbst beim Start des Projektes glaubte ich immer noch nicht so richtig daran. Als aber nach wenigen Minuten bereits CHF 400 eingegangen waren – Wow, da habe ich mich dann schon riesig gefreut. Gegen Abend schaute ich nochmals rein und dann waren es schon 3500 CHF. Da dachte ich: Okay, jetzt wird es bestimmt harzig mit dem Rest. Aber plötzlich hatte ich es einfach geschafft.
Was hat dieser schnelle Erfolg bei dir ausgelöst?
Ich kann es nicht wirklich beschreiben, aber bei mir sind Gefühle hochgekommen, die ich bis anhin noch nicht von mir kannte. Ich war völlig überwältigt und hätte nicht damit gerechnet, dass es überhaupt erreicht werden könnte. Und dann geschieht es noch in einer so kurzen Zeit!
Es wurde einiges über das Ziel hinaus gespendet, was du grosszügig der Junioren Abteilung des ZSC übergibst. Weshalb hast du dich dafür entschieden?
Mir war von Anfang an nicht sehr wohl dabei, nach Geld zu fragen. Jetzt habe ich sogar noch mehr erhalten – das gebe ich gerne weiter. Ich will nicht mehr Geld als ich tatsächlich brauche und bin einfach glücklich, dass ich meinen Kurs machen kann.
Gerade für die Junioren ist die Coronazeit schwierig. Der jährliche Skateathon der ZSC Junioren, um Geld zu sammeln, fällt situationsbedingt aus und dann dachte ich, dass dies ein guter Weg ist, den Nachwuchs zu fördern. Ich habe dort früher selbst mitgespielt
Du hast ja selber Eishockey gespielt, wieso der ZSC?
Ich bin in Schwamendingen, nicht weit weg vom Hallenstadion, aufgewachsen und mein Vater hat mich früher immer an die Spiele mitgenommen. Eines meiner ersten Spiele, an welches ich mich erinnern kann, war gegen den EHC Bülach. Die einzigartige, spannungsgeladene Atmosphäre hat mich sofort gepackt.
Zudem spielten auch viele meiner Schulfreunde beim ZSC. Irgendwie war der ZSC von Beginn an immer so “WOW” für mich. Ich musste mir die Frage nach dem wieso gar nie stellen – es war von Anfang an klar.
Was viele nicht wissen: wieso braucht man überhaupt einen Eismeister-Lehrgang?
Früher konnte das jeder machen, der wollte. Wenn das Interesse bestand, wurde man eingearbeitet – so einfach. Wenn man sich aber heute bewerben will, ist der Kurs eine Grundvoraussetzung.
Das Eismachen kann man mit etwas Übung relativ schnell – sage ich mal so. Aber es sind auch viele technische Dinge, die man fachmännisch korrekt erlernen muss. Zum Beispiel die Kühlanlage, die Reinigung sowie diverse Sicherheitsaspekte.
Ich wusste früher auch nicht, dass man so viele Punkte beachten muss. Ich dachte, da schmeisst man Wasser hin, es gefriert und dann wär’s das. Aber da gehört doch noch einiges mehr dazu!
Was macht das perfekte Eis aus?
Das perfekte Eis? Wenn du die Eistemperatur von Anfang bis Ende des Spiels konstant halten kannst!
Normalerweise geben die Zuschauer im Stadion auch viel Wärme ab, was eine enorme Auswirkung auf das Eis hat. Alle externen Faktoren sind in ein Gesamtpaket einzubinden, damit das Eis immer die gleiche Temperatur hat. Dies ist eine grosse Herausforderung.
“Ich finde es faszinierend, wie man mit anderen Eismeistern stundenlang über Eis und technische Details sprechen kann.”
Dani Schrepfer
Was sind deine Highlights als Eismeister?
Da gibt es viele. Eines jedoch ist mir besonders geblieben: Am Ende der Spiele gehen wir jeweils aufs Eis, um die Goals zu holen. Die Spieler machen nach einem Sieg immer eine Welle mit den Fans. Eines Tages, als Mathias Seger noch gespielt hat, nahm er mich bei der Hand und zog mich zu den Fans, um gemeinsam die Welle zu machen. Ich war völlig überrascht, aber es war so “herzig”.
Hättest du dich auch für IBIY entschieden wenn du gewusst hättest, dass dein Projektbetreuer HCD-Fan ist?
Natürlich! Früher habe ich viele Spiele der WM besucht und dadurch habe ich viele Mitglieder und Fans von anderen Clubs kennengelernt, mit welchen ich jetzt befreundet bin. Freundschaften können übergreifend entstehen – und so sollte es ja auch eigentlich sein.
Obligatorisch Frage zum Schluss: Holt der ZSC den Meistertitel?
Als überzeugter ZSC Fan sage ich da nur: JA!
Als neutraler Beobachter sage ich: Wenn man die letzten zwei bis drei Monate anschaut, ist es eher schwierig. Ich denke, der Einzug ins Halbfinale ist sicher möglich. Und alles was dann noch zusätzlich kommt, ist einfach nur schön!
Möchtest du sonst noch etwas sagen?
Nur noch eins: Danke an alle, die mich unterstützt haben! Es ist immer noch nicht ganz greifbar. Ich mache nur meine Arbeit und es ist so schön, dass ich derart viel Zuspruch erhalten habe. Ich bin immer noch ich und mache einfach meine Arbeit – gleich wie immer.
I Believe In You wünscht dir einen guten Start in den Eismeister-Lehrgang!
Hast du – wie Dani Schrepfer – einen Traum, den du dir erfüllen willst oder ein Projekt, das du angehen willst? Dann gehe jetzt auf ibelieveinyou.ch.
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