110 Tage, 444 Unterstützer:innen und 80’795 gesammelte Franken – Die Zahlen des Crowdfundings für das HOME OF BEACH in Bern sprechen Bände. Seit dem Rekordprojekt vom damaligen Moto2-Piloten Domi Aegerter vor 5 Jahren hat kein Crowdfunding so viele Supporter:innen mobilisiert wie das Beachcenter Bern. Wie es dem Projektteam gelungen ist, so viel Unterstützung zu erhalten und was sie für Tipps für zukünftige Grossprojekte haben, erfährst du in diesem Magazine-Artikel.
Da das jetzige Beachcenter Bern im Weissenbühl-Quartier 2025 einem neuen Schulhaus weichen muss, wurde das Projekt HOME OF BEACH ins Leben gerufen. Das Projekt hat zum Ziel, bis in eineinhalb Jahren ein neues Beachcenter in Ausserholligen in der Stadt Bern zu errichten, damit weiterhin eine angemessene Infrastruktur für Beachvolleyball im Spitzen-, Breiten- und Schulsport sichergestellt werden kann.
Das Budget ist ansehnlich. Satte elf Millionen Franken wird das neue HOME OF BEACH kosten, wovon der grösste Teil über Bankkredite, Stiftungsgelder, Fördermittel, Sponsoring und Eigenkapital gedeckt werden muss. Ausserdem konnten mit Hilfe der gesamten Beachvolleyball-Community wichtige 80’795 Franken über das Crowdfunding gesammelt werden.
Ganz viel Einsatz und noch mehr Zeit
Dass am Ende so viel Geld von so vielen Supporter:innen (444) zusammengekommen ist, habe man verschiedenen Umständen zu verdanken, meint Kim Huber, Beachvolleyballerin und Erstellerin des Crowdfundings für das HOME OF BEACH. Sicher hilfreich sei es gewesen, ein relativ grosses Team zu haben, das viel Zeit und Energie in die Kampagne investiert habe. Insgesamt fünf Leute haben sich dafür eingesetzt, das Crowdfunding über alle denkbaren Kanäle zu streuen und so viele Leute wie möglich für eine Spende zu erreichen.
Zeitungsartikel und Radio- oder Video-Beiträge in den klassischen Medien sowie Social Media Reels haben dem Projekt eine grosse Reichweite verschafft. Hinzu kommen unzählige Mails und Privatnachrichten per SMS oder Whatsapp, die alle Teammitglieder fleissig verschickt und geholfen haben, die Supporter:innen noch direkter anzusprechen.
“Die meisten Unterstützer:innen haben unser Crowdfunding schon früh zur Kenntnis genommen, haben es aber erst kurz vor Schluss effektiv unterstützt. Daher war es wichtig, dass wir nie locker gelassen haben und den einen oder die andere auch mehrmals kontaktiert haben.“
Da das gesamte Projekt HOME OF BEACH vorher nicht öffentlich kommuniziert werden durfte, habe man anfangs alle persönlichen Kontakte abgeklappert. Erst in einer zweiten Phase wurde mit der grossen Öffentlichkeitsarbeit begonnen. Von da an wurden keine Mühen gescheut und keine Möglichkeiten ausgelassen, das Crowdfunding in der Sport-Community bekannt zu machen.
Es wurden Social Media Reels an Projektgöttis und -gottis wie Anouk Vergé-Dépré oder Marco Krattiger zum posten gesendet. An den Swatch Beach Pro Gstaad wurde eine Kartonfigur von Zoé Vergé-Dépré installiert, die mit einem QR-Code auf das Projekt hinwies und es wurden zahlreiche Flyer gedruckt und verteilt.
Den letzten Schub gaben schliesslich die Schweizermeisterschaften Ende August auf dem Bundesplatz. Dort wurde nochmals alles in die Waagschale geworfen und mittels QR-Code auf dem LED-Screen, Flyer und Speaker-Durchsagen auf das Crowdfunding aufmerksam gemacht, was es ermöglichte, das Sammelziel von 80’000 Franken zu erreichen.
Das kann man vom HOME OF BEACH lernen
Allen, die selbst ein Crowdfunding mit ähnlichen Ausmassen durchführen möchten, würde Kim rückblickend raten, sich von Beginn an mit genügend Bild- und vor allem Videomaterial einzudecken. Damit nicht immer dieselben Bilder oder Videoausschnitte für Social Media Posts – hauptsächlich Reels – oder Flyer verwendet werden müssen, lohne es sich, im Vorfeld der Kampagne für ausreichend Content zu sorgen. So könne über die gesamte Laufzeit spannend und abwechslungsreich kommuniziert und die Community noch besser abgeholt werden.
Zudem seien aktive Projektgöttis und -gottis das A und O. Niemand erreiche die gewünschte Zielgruppe über Instagram-Storys oder eigene Posts so gut, wie die aktiven oder ehemaligen Cracks. Je mehr Sportler:innen oder Influencer:innen man für die eigene Sache begeistern kann, desto besser.
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