Die Therapiemöglichkeiten unter den manuellen Therapieformen sind vielfältig: Osteopathie, Physiotherapie oder Chiropraktik. Doch wann macht welche Therapieform Sinn?
Chiropraktik: bei plötzlichen Schmerzen
Die chiropraktische Behandlung schätzen viele, weil sie blockierte Gelenke oft schnell löst und die Patienten und Patientinnen wieder schmerzfrei sind. Sie wird bei akuten Beschwerden und punktuell eingesetzt. Zum Beispiel wenn Schmerzen am Bewegungsapparat auftreten, wie etwa bei einem «blockierten» Rippengelenk. Der oder die Therapeut:in führt dann eine Impulsmobilisation durch, wobei der oder die Patientin passiv bleibt.
Bei Menschen mit Osteoporose oder einer erhöhten Blutungsneigung ist jedoch auf diese Therapie zu verzichten. Auch nach grösseren Operationen oder Unfällen ist diese Methode nicht die erste Wahl. Daher ist es bei einer Behandlung wichtig, dass der oder die Patientin zuerst sorgfältig darüber befragt wird, wie sich die Beschwerden anfühlen und ob Grunderkrankungen vorliegen.
Da es sich um eine passive Methode handelt, kann es sein, dass sich die Beschwerden nach einiger Zeit wieder einstellen. Das ist ein Zeichen, dass dieser Ansatz nicht funktioniert und ein aktiver Einsatz des oder der Betroffenen nötig ist, um Rückfälle zu verhindern.
Physiotherapie
Im Gegensatz zur Chiropraktik erfordert die Physiotherapie einen aktiven Einsatz des oder der Betroffenen, damit die Therapie zu einem dauerhaften Erfolg führt. Zudem gehen Physiotherapeuten und -therapeutinnen behutsamer vor als ihre Kollegen aus der Chiropraktik.
Dabei sind die folgenden Grundpfeiler der physiotherapeutischen Behandlung wichtig: Trainieren, Üben, Wiederholen, Dehnen, Mobilisieren und Bewegen. Die Physiotherapie hat zum Ziel, Kraft aufzubauen, die Muskelausdauer zu trainieren und die Stabilität zu erhöhen. In der Regel findet diese Behandlung über eine gewisse Zeitdauer einmal wöchentlich statt.
Bei Beschwerden am Bewegungsapparat hilft regelmässige Physiotherapie oft gut, selbst wenn zum Beispiel bereits eine Gelenkarthrose besteht.
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Osteopathie
Osteopathische Behandlungen können helfen bei Beschwerden, wo man lange «nicht weiterkommt» oder bei Patient:innen, die leiden, aber bei denen kein fassbarer medizinischer Grund gefunden wurde. Osteopathie wird oft auch ergänzend zur Physiotherapie eingesetzt, weil sie anatomische Verbindungen ganzheitlicher berücksichtigt.
Hat jemand beispielsweise Achillessehnenprobleme, kann die wahre Ursache an einem ganz anderen Ort liegen, beispielsweise im Beckenbereich. Da aber alles zusammenhängt, Knochen, Faszien und Bänder, an denen die Organe «aufgehängt» sind, kann sich das Problem im Beckenbereich über Faszienketten an der Achillessehne bemerkbar machen. Auch verheilte Verletzungen können zu solchen faszialen Spannungen führen und anderswo für Schmerzen sorgen. Gelingt es, mit der Osteopathie diese Spannungen zu lösen, wird auch eine nachgelagerte Physiotherapie erfolgversprechender sein. Die Kraniosakrale Therapie gehört auch zur Osteopathie und arbeitet mit sehr sanften Techniken zwischen Kopf (Cranium) und Kreuzbein (Sakrum).
Osteopathie ist eine «passive» Behandlungsform, dennoch kann es sein, dass sich Patienten und Patientinnen am Ende müde fühlen. Es kann sogar Muskelkater vorkommen. In der Regel werden osteopathische Behandlungen mit grösseren zeitlichen Abständen als bei der Physiotherapie durchgeführt. Meist sind fünf bis sieben Sitzungen pro Jahr ausreichend.
Wer ist Medbase?
Medbase ist das grösste multidisziplinäre sportmedizinische Netzwerk der Schweiz und bietet spezialisierte sportmedizinische Dienstleistungen für Athletinnen und Athleten, Vereine und Sportverbände aller Aktivitätsstufen in den Bereichen Sportmedizin, Sportphysiotherapie, Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung.
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